Deutschland und Frankreich hatten schon immer enge Beziehungen, politische und künstlerische. Zu Zeiten des Barock war es für Musiker üblich, zu reisen und sich insbesondere an den fürstlichen und königlichen Höfen von der Arbeit der Kollegen inspirieren zu lassen.
Ein Mäzen in Sachen Kulturförderung war Ludwig IV in Frankreich. Er leistete sich ein großes Orchester und ließ – da er selbst gern und gut tanzte – regelmäßig Tanzmusik und Konzerte aufführen. Außerdem finanzierte er die Einrichtung der ersten europäischen Opernakademie. Dieser Reichtum an Kompositionen, der in diesem kreativen Umfeld entstand, sorgte lange Zeit dafür, dass der französische Kompositionsstil in ganz Europa modern wurde und Komponisten auch in Deutschland viele Stilelemente übernahmen.
So hat Theodor Schwartzkopff, von dem wir eine Sonate für Viola da Gamba, Fagott und Basso continuo spielen werden, neben instrumentaler Kammermusik während seiner Beschäftigung am würtemberger Hof auch französische „Singballette“ geschrieben.
Natürlich muss in einem Programm mit französischer Barockmusik, in der eine Viola da Gamba mitspielt, ein Stück von Marin Marais aufgeführt werden. Er war ein begnadeter Gambist, denn als „Gambiste de la chambre du Roi“ trug er all seine technisch und musikalisch sehr anpruchsvollen Kompositionen selbst vor. Marais eroberte sich mit seinen Darbietungen einen wichtigen Platz am schillernden Leben bei Hofe und wurde von Ludwig IV selbst zum Leiter der royalen Musikakademie vorgeschlagen.
Ausführende
Susanne Horn – Viola da Gamba
Thomas Rink – Blockflöte/ Barockfagott
Christian Zierenberg – Cembalo